Neelam Cintury Herklotzgasse, wohnte sechs Jahre im Bezirk Im Gespräch am 14.08.2016
Ich heiße Neelam, ich komme aus Indien und ich bin seit sieben Jahren in Wien und für sechs Jahre habe ich im 15. Bezirk in der Herklotzgassse gewohnt. Die Wohnung habe ich durch eine Bekannte von mir bekommen. Am Anfang habe ich mit meiner Schwester zusammen im 21. Bezirk gewohnt, aber meine Schwester hat Familie und Kinder, deshalb habe ich eine eigene Wohnung gesucht. Meine Bekannte hat mir über diese Wohnung erzählt, die Wohnung war nicht sehr teuer, deshalb bin ich dann in diese Wohnung gezogen.
Haben sie gerne im 15. Bezirk gewohnt?
Ja, das war sehr gut für mich, weil das sehr zentral ist. Auch war ich sehr zufrieden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn ich nicht dieses gute Wohnungsangebot bekommen hätte, wäre ich noch weiter im 15. Bezirk geblieben. Aber ich habe jetzt eine Möglichkeit bekommen, in einer billigeren Genossenschaftswohnung in der Nähe meiner Schwester im 21. Bezirk zu wohnen und deswegen habe ich die Wohnung gewechselt.
Wir haben uns über die Grätzeleltern kennengelernt. Was haben sie da gemacht?
Ich bin schon seit dem Pilotprojekt bei den Grätzeleltern, seit fast vier Jahren. Wir beraten die Leute, ich spreche sechs Sprachen und mit diesen sechs Sprachen habe ich immer versucht, den Leuten zu helfen. Ich spreche Englisch, Nepali-meine Muttersprache, Hindi, Urdu, Bengali und jetzt eben auch ein bisschen deutsch.
Am Anfang haben wir den Leuten geholfen, wenn sie hohe Stromrechnungen hatten, oder wie sie Strom und Gas sparen können, wenn sie alte Geräte haben. Wir haben sie beraten, wo sie sich informieren können. Ich habe eine Schulung gemacht und da habe ich gelernt, wie man Strom & Gas spart oder wenn man eine hohe Rechnung bekommt, an wen man sich wenden kann. Diese Informationen habe ich in unserer Community weitergegeben. Genauso bei Problemen mit dem Wohnen: was sind ihre Rechte, wie bekommt man eine Gemeindewohnung, wie eine Genossenschaftswohnung. Wien ist eine Stadt, wo man alle Möglichkeiten hat, man muss nur wissen, wo man hingehen muss. Ich bin der Caritas sehr dankbar für dieses Projekt, ich habe über dieses Projekt viel gelernt und kann nun die Informationen weitergeben, welche Möglichkeiten es von der Stadt aus gibt.
Im zweiten Jahr haben wir das Projekt mit der WiG (Wiener Gesundheits- förderung) weitergeführt. Dort haben wir über Gesundheitsaspekte gelernt. Momentan haben wir sehr viele Asylwerber und wir beraten auch hier, da sie auch viele ähnliche Probleme haben. Ich habe auch viele Hausbesuche gemacht. Man kann bei den Grätzeleltern anrufen und einen Termin ausmachen. Wir sind dann immer zu zweit auf einen Hausbesuch gegangen, haben nach den Problemen gefragt oder wenn jemand eine Begleitung zu den Behörden brauchte, haben wir auch das gemacht. Wenn ich mal keine Lösung wusste, haben das die Experten von der Caritas übernommen.