Irrlicht | Ullmannstraße
Christina Berzaczy, Lino Kleingarn
Im Gespräch am 14.05.2014
„Irgendwie bin ich in diesen Bezirk verliebt ein bisschen gerade.“
Christina: Das Irrlicht bezeichnen wir gern interaktive Theaterbar. Aus dem Grund, dass da alles drin steckt, was für uns wichtig ist: Eine Bar, das Veranstaltungskonzept mit Theater, Musik, Kabarett, Poetry Slam oder Open Stage und auf der anderen Seite das interaktive Element, das die Menschen im theatralen Kontext zusammenzubringen soll.
Lino: Wir kommen beide aus dem Improvisationstheater, das heißt die Ideen des improvisierten Theaters spielen in unser Barkonzept mit hinein. Ich mache seit mittlerweile zwei Jahren zusammen mit der Lichtfabrik ein Spielekonzept, das sich Secret Dinner Game nennt. Es basiert auf der Idee eines Gesellschaftsspiels und ermöglicht den TeilnehmerInnen einen intensiven Austausch miteinander.
Lino: Wir kommen beide aus dem Improvisationstheater, das heißt die Ideen des improvisierten Theaters spielen in unser Barkonzept mit hinein. Ich mache seit mittlerweile zwei Jahren zusammen mit der Lichtfabrik ein Spielekonzept, das sich Secret Dinner Game nennt. Es basiert auf der Idee eines Gesellschaftsspiels und ermöglicht den TeilnehmerInnen einen intensiven Austausch miteinander.
Wen wollt ihr mit eurem Konzept ansprechen?
Lino: Man könnte jetzt natürlich sagen: junge, kreative Studierende. Ich scheu mich immer ein bisschen das zu sagen, weil im Prinzip haben wir als Zielpublikum genau die Menschen, die auch zu unseren Veranstaltungen wie Secret Dinner kommen und das ist tatsächlich durch die Bank weg sehr unterschiedlich. Die Alterspanne geht von 18-50. Wir wollen´s eigentlich relativ offen halten und grade deswegen, weil wir hier in einem Bezirk sind, wo sich grad ganz viel tut und wo wir auch von den Leuten, die immer wieder hier vorbeigehen, hören, wie schön das nicht ist, dass wir hier das Puff quasi übernehmen und da was anderes draus zu machen, möchten wir eigentlich auch einen starken Bezug schaffen zu der Grätzelkultur hier im 15. Bezirk und zu den AnrainerInnen hier rundherum. Das heißt, wenn hier mal ein bosnisch sprachiger Liederabend stattfinden soll, bitte, auf jeden Fall, gerne, wenn ein Geschichtenerzählen von Pensionisten auch, total gerne. Wir sind sogar schon soweit gegangen, dass wir überlegen auch was für Kinder hier zu machen, obwohl wir das eher in die weitere Zukunft verschieben. Wie wollt ihr diese Gruppen ansprechen? Lino: Die sprechen uns an, lustigerweise! Christina: Das funktioniert von selbst. Also jetzt wo wir draußen bissl gebaut haben, wo wir jeden Tag da sind, es kommt eigentlich jeden Tag jemand rein, fragt, was wir da machen, ist total interessiert und es sind größtenteils einfach Leute, die da drumherum wohnen, bzw. sogar im selben Haus wohnen. |
Und die sind eigentlich alle so: wann gibt‘s was, ab wann kann man da regulär hergehen, wann habt´s ihr offen, also ich glaub, es ist jetzt gar nicht so notwendig, dass wir aktiv auf die Leute zugehen, anscheinend ist da der Bedarf da, weil die Leute eigentlich alle zu uns kommen.
Warum seid ihr gerade im 15. Bezirk gelandet? Christina: Eigentlich durch die Lichtfabrik, weil wir mit denen, vor allem der Lino, schon sehr viel zusammengearbeitet hat und weil der Besitzer von diesem ganzen Gebäude einfach denen das als erstes als Angebot gemacht hat und gefragt hat: he, wollt ihr das nicht noch dazu nehmen, da nicht etwas Kulturelles reinmachen. Und sie haben gesagt, sie haben die Ressourcen grad nicht und können sich das grad nicht leisten und haben es an uns weitergeleitet. Wäre das nicht passiert, wären wir definitiv nicht da. Lino: Obwohl ich sagen muss, da ich schon lange mit der Lichtfabrik arbeite, hab ich schon irgendwie eine kleine Liebe zum 15. Bezirk entwickelt. Ich selber wohne im 18. Bezirk, was ein komplett anderes Pflaster ist, und ich hab jetzt so die Entwicklung der letzten zwei, drei Jahre irgendwie mitbekommen und für mich ist das grad einer der attraktivsten Bezirke in Wien, es passiert hier soviel und immer wieder treffen wir Leute, die im 15. Bezirk was machen wollen, egal ob´s jetzt Künstler oder irgendwelche anderen Menschen sind. Irgendwie bin ich in diesen Bezirk verliebt ein bisschen gerade. |