Astrid Schartner
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Café Platin
Das Café Platin, das ist vis-a-vis vom Markt und das ist schon ein ziemlich heftiges Lokal. Man kann sich schon reinsetzen, besser ist zu zweit. Mittlerweile trau ich mich auch alleine rein. Ich find die Kellnerin super, die Michi, ich bewundere sie für den Job, prinzipiell ist es schon so, dass die Trankler, die vorher im Marktbeisl oder im Green House waren, dann rüberwandern, wenn die zusperren und dann hat sie ein echt anstrengendes Publikum da drin. Letztes Jahr Ostern war ich drinnen und da sagt so ein schwer angeheiterter Gast an der Bar: "Was wollt´sn ihr da!? Euch brauch ma do net!" Da hab ich ihn nur angeschaut und gesagt: "Hab i di gfragt?" Es ist nicht immer so ein aggressives Klientel da drinnen, aber manchmal schon. Jetzt, wo´st merkst, dass sich im Bezirk ein bissl mehr tut, ist es im Sommer auf jeden Fall ertragbar im Gastgarten.
Schwendermarkt
Der Schwendermarkt in seiner Pracht und Schönheit. Da war der Gemüsehändler, der hat gute Ware gehabt, das war so ein sehr netter Ägypter. Er war eigentlich Rechtsanwalt, aber nicht approbiert in Österreich und daher Gemüsehändler. Stand 16 hat eine abwechslungsreiche Geschichte, wo der Dominik jetzt drinnen ist. Wie ich hierher gezogen bin, war ein Gemüsehändler drin, der hatte eingelegte Sachen und Schnittkraut. Das war echt tragisch, der ist in Pension gegangen und einen Tag später oder eine Woche später ist er gestorben. Und dann war ein Fleischhauer drinnen, der hat irgendeinen Streit ghabt, eines Tages war dann die Scheibe eingeschlagen, da wurde in der Nachbarschaft erzählt, dass der mit seinem Großhändler Probleme ghabt hat - Zahlungsschwierigkeiten. Da wo jetzt das Herzhaft drinnen ist, da war die Bäckerei, das war schade, dass die ausgezogen sind. Als die Gerüchte kursiert sind, dass der Markt geschliffen wird, da war die Bäckerei dann draußen. Es war vorher schon so, dass der Schrodt gsagt hat, das Geschäft ist so schlecht. Dann ist der Stand länger leer gestanden und jetzt hat´s der Georg übernommen. Es war plötzlich dann viel zu, letzten Winter am Markt, aber jetzt sind so ziemlich alle Stände vergeben. Und da am Eck, wo jetzt umgebaut wird, da war ein kroatischer Fischhändler drinnen. Den gibt´s auch schon länger nicht mehr. Der hat auch gute Ware ghabt, frischen Fisch und kroatische Weine. Jetzt hat´s wer gekauft und die machen glaub ich, einen Dönerstand auf. Das find ich eh ok, aber nicht besonders spannend, da es davon auf der Mariahilferstraße ziemlich an jeder Ecke einen gibt.
Aufgang zum Rustensteg
Das ist der Eingang oder Aufgang zum Rustensteg und von der Seite find ich´s sehr abweisend, da muss man dann auch durch so eine Unterführung, die ist irgendwie. also in der Nacht da gehen ist a challenge würd ich sagen. Es ist beleuchtet und du gehst rein und links sind dann ziemliche große Belüftungsrohre mit einem Gitter. Es ist nicht lang, aber es ist nicht angenehm. Wenn´st dann durch bist durch diesen Schlurf, dann gehst da eine Treppe rauf und kommst oben auf diese Fußgängerbrücke über die Bahngleise. Der Steg hat diese industrielle Ästhetik der Jahrhundertwende mit diesem Stahl, die find ich recht schön.
Westbahnhof
Das ist beim Westbahnhof mit dieser architektonischen "Spange". Also das, was sie da hingebaut haben, das ist irgendwie…na ja, lauwarm. Es wurde zwar ein Wettbewerb ausgeschrieben, aber ich hab das Gefühl, das war ein bissl Freundalwirtschaft. Wirklich gelungen find ich diesen Neubau nicht, auch die Oberfläche, dieser Platz, na ja. Innen ist der alte Westbahnhof sehr schön. Wie ich nach Wien gekommen bin, hab ich den überhaupt nicht so geschätzt, aber mittlerweile find ich diese große Halle mit diesen Riesenfenstern und auch diesen Strukturen, die sich da spiegeln in den unterschiedlichen Variationen, das ist einfach ein schöner Raum. Das Einzige, was cool ist an dem Neubau, sind diese Balkönchen, du kannst jetzt wirklich so sitzen, als wenn du in der Halle schweben würdest. Und das ist auch auf dem Foto ganz gut sichtbar. Da sitz ich dann manchmal, wenn ich´s ganz fein hab, mit einem Brötchen vom Do&Co.
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Würfeluhr am SchwendermarktIch find´s nett, dass wir am Markt noch eine Würfeluhr haben. Das ist eine typische Würfeluhr und da gibt´s ja nicht mehr so viele und irgendwie sind die ja schon cool. Zwar so Sixties aber mit einem ganz einfachen Ziffernblatt. Es ist schade, dass die verschwinden, weil ich find´s schon gut, wennst im öffentlichen Raum irgendwo die Uhrzeit hast und ich find´s auch einen Witz, dass man die Uhr in der Halle vom Westbahnhof abmontiert hat. Da ist jetzt so eine Videowall, wo permanent Werbung rennt und hin und wieder wird eine Uhr eingeblendet. Da hast du´s eilig und willst die Uhrzeit wissen, schaust und dann blenden´s die Uhr nicht ein. Das war auch eine ganz einfache, eben aus den Sechziger Jahren und die haben´s für die Werbung kassiert.
Rustensteg oben
Das ist schon am Rustensteg oben und das ist irgendwie cool, weil das ist so eine schöne Fußgängerverbindung von dem einen Teil zum anderen Teil vom 15ten, der ist ja durch die Westbahn geteilt, so richtig zerschnitten, da gibt´s auch wenige öffentliche Verkehrsmittel, und daher ist diese Fußgängerverbindung dann so super, weil man sieht toll auf die Gleise und das Gelände der Westbahn. Ich glaub auf dem Foto, das ist der Blick rauf zum Westbahnhof, weil da sieht man dann die Schweglerbrücke und man schaut da auf den Westbahnhof durch dieses Gitter durch.
Vis-á-vis der Remise“Das ist auch ein arges Gebäude, das ist vis-a-vis von der Remise, auch 60er Jahre oder so. Da ist eine supernette Papierhandlung drin, die ist sehr gut sortiert, schöne Geschenkpapiere. Mit der Besitzerin da quatsch ich manchmal ganz nett. Das Gebäude der Remise spiegelt sich in dem Block mit dem lang gezogenen Hof da ein bissl ab, ich glaub, das war die Idee der Architekten. Die Geschäfte sind alle zu, bis auf die Papierhandlung, das ist glaub ich, das letzte, das es noch gibt. Dahinten sind relativ finstere Gärten. Die Frau von der Papierhandlung hat mir auch erzählt, dass das damals so ein richtiges Musterprojekt war, als sie das gekauft hat, das waren eher so Leute aus der Mittelschicht, mittlerweile ist es vielleicht da bei den Wohnungen mit den Gärten noch so, aber sonst wohnen da relativ viele Leute, die wenig verdienen. Der Platz geht dann runter, von der Ölweingasse in Richtung Hadekgasse und dann sind da nochmals Stufen auf die nächste Gasse runter. Genutzt wird er von den Kindern, die spielen da Ball. Aber zum gemütlichen Sitzen lädt die Architektur nicht wirklich ein.“
Würstelstand am Auer-Welsbach-Park
Das ist im Park, beim Würstelstand, ich "konsultier" den öfter. Den hat ein polnisches Pärchen vor ca. 5 Jahren übernommen und umgebaut, das sieht man da mit den Sonnenschirmen und dem Gastgarten. Ich mag die ganz gerne. Mit ihm scherz ich dann öfter, sie ist auch total nett. Ich kauf mir dann was für den Park, ich geh jonglieren im Park …also jonglieren, ich spiel eigentlich Pois, das kommt aus der Goa-Szene. Manchmal bin ich gleich, wenn´st reingehst da auf der ersten Wiese, weil da ist die Sonne am längsten. Ich geh auch öfter zu der anderen Wiese weiter hinten im Park, da war so ein schöner Baumkreis, die Bäume dürften aber krank gewesen sein, die haben sie alle umgeschnitten. Ich hab da öfter die Hängematte mitghabt, das war echt ein super Platz. Ich find´s sehr schön, dass es da so viel Grün gibt im Park. Bevor ich eine Terrasse ghabt hab - also ich geh immer noch viel in den Park -, aber da hab ich mir oft gedacht, das ist total geil, das ist mein großer Garten, und ich muss mich nicht einmal drum kümmern.
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